In Berlin erstrahlte wieder einmal in funkelnden Farben die Pyronale mit atemberaubenden Musikfeuerwerken. Unser Beitrag gibt dir alle interessanten Eindrücke und Fakten rund um die Pyronale 2017.
In diesem Jahr gab es eine recht schwierige Farbkombination, welche die Feuerwerks-Teams im Pflichtteil verwenden mussten: Weiß und Silber. Diese Farbkombination ist schwierig umzusetzen, da Silber und Weiß am Himmel nahezu identisch erscheinen. Dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie sind besonders hell, sodass daraus schone Feuerwerksbilder in den Himmel gezaubert werden können.
Neu war im Jahr 2017, dass extra für die Pyronale für den Pflichtteil eine Pop-Rock-Hymne komponiert wurde. Steve Last komponierte als Pyronale Project die neue Hymne, die sich nun in vielen Köpfen der Pyrofans fest verankert hat. Eine tolle Idee, denn in den vergangenen Jahren hat sich der Pflichtteil eher zu einem Nerv-Faktor entwickelt, da viele der heutigen Generationen der klassischen Musik nicht mehr so nahe stehen. Da ist ein sinnliches und auf das Feuerwerk abgestimmtes Musikwerk mit einer Mischung aus Klassik und Pop die ideale Alternative.
Auch die Pyrofans fanden die Abwechslung passend. Die Hymne ist nicht nur rockig, sondern auch emotional und erzeugt Spannung. Hinzu kommt, dass sich die Musik perfekt mit Feuerwerk untermalen lässt, da viele Rhythmen mit unterschiedlichen Takten existieren. Wem die Melodie gefallen hat, der kann sich das Werk direkt hier anhören: https://soundcloud.com/eclectic-harbor/pyro-passion-steve-last-pyronale-project
Die Kritiken aus dem letzten Jahr, dass keine aktuellen Titel ermöglicht wurden, ist seitens der Pyronale nicht angenommen worden. Dennoch passten die ausgewählten klassischen Werke in diesem Jahr deutlich besser, um sie mit Feuerwerk zu untermalen.
Schon Tage bevor das Feuerwerks-Event startete, gab es Bedenken bezüglich des Wetters. Denn wie es beim Feuerwerk üblich ist, findet die Veranstaltung draußen statt, und zwar bei fast jedem Wetter. Die Aussichten waren vorab nicht die besten, doch wir hatten Glück. Am Freitagabend begann es erst spät abends nach dem Event zu regnen. Und während es im Ostteil Berlins während der Veranstaltung am Samstag kräftig regnete, bekamen die Pyronale-Fans davon nichts mit. Wie in jedem Jahr waren die Abende lediglich herbstlich kühl, war für ein Wochenende im September jedoch normal ist.
Der Wind stand während der Feuerwerke recht ungünstig und zog in Richtung der Zuschauer. Hierbei wurde keines der Teams verschont, sodass sich über den Zuschauern bei jedem Feuerwerk ein dichter Rauchnebel bildete, der bis ins Olympiastation zog.
In diesem Jahr gab es zwischen den Feuerwerken deutlich weniger Pausen als im letzten Jahr. Bereits nach 10min, als auch der Rauch des letzten Feuerwerks abgezogen war, konnte das nächste beginnen.
Ein Problem vieler Feuerwerke war, dass sie zwischendurch recht monoton verliefen. So wurden identische Feuerwerksbilder fünf oder sechsmal hintereinander gezeigt, was für den Zuschauer nach und nach störend war. Oftmals wurde der Großteil des Höhenfeuerwerks bis zum Schluss für das Feuerwerks-Finale aufgehoben. Doch eine Feuerwerksshow der Pyronale besteht nicht nur aus dem Finale, sondern aus dem gesamten 15min-Feuerwerk. So sind letztendlich auch die Platzierungen entstanden.
Am ersten Pyronale-Tag fachsimpelte die Jury zwischen dem Team aus Frankreich und Norwegen. England war allerdings der klare Verlierer. Anders als angenommen gab es beim Team aus Frankreich keine Herzen oder Romantik. England hat leider oft ein Feuerwerk geliefert, das nicht optimal mit der Musik abgestimmt war. Der erste Patzer trat im Farb-Pflichtteil auf. So wurde eine rote Feuerwerks-Shell in die Luft geschossen, obwohl die Vorgabe Weiß/Silber war. Das Team hob sich das beste Feuerwerk bis zum Schluss auf. Demnach hatte das Team unbestritten das beste Finale, doch die Gesamtheit der Show war leider nicht perfekt.
Platz 1 gewann das junge Pyroteam aus Norwegen. Die Feuerwerker überzeugten mit einer absoluten Synchronizität. Sie kombinierten sowohl die Bodeneffekte, als auch das Höhenfeuerwerk optimal mit der Musik. Das ist eine Kunst, denn es gibt viele Parameter, welche die Feuerwerker im Voraus berechnen müssen. So vergeht vom Abschuss bis zur Detonation einiges an Zeit. Aber auch die Lautsprecher haben eine gewisse Verzögerung, bis der Ton letztendlich beim Zuschauer ankommt. Und auch der Knall, der sowohl beim Abschuss, als auch der Detonation erfolgt, kann präzise in die Show eingearbeitet werden. Die Balance der Feuerwerks-Höhe wurde von den Norwegern exakt beachtet. All das haben die Norweger gemeistert, was ihnen letztendlich auch zum Gesamtsieger verholfen hat.
Die Feuerwerke vom Samstagabend konnten den Tagessieger vom ersten Pyronaletag nicht übertreffen. Der Tagessieger vom Samstag war Italien, knapp vor dem Team aus Kroatien. Allerdings gab es beim Team aus Kroatien zahlreiche kleine Pausen und deutlich mehr Bodeneffekte als gewohnt. Italien überzeugte mit strahlenden blauen Crossetten und effektvollen Eigenproduktionen. All das verhalf dem Team jedoch nicht zum Gesamtsieger.
Punkteabzüge gab es wegen einiger Rohrkrepierer. Es gab auch eine Detonation eines großen Kalibers direkt am Boden. Glücklicherweise war das Feuerwerk dank der Sicherheitsauflagen weit genug von den Zuschauern entfernt. Besonders imposant waren auch in diesem Jahr die beliebten Ghost-Shells. Das sind große Feuerwerkskaliber, die in der Luft detonieren und ihre Farbe verändern.
Kritik gab es für das alljährliche Thema -Pyronale Classics-. Hierbei werden den Feuerwerks-Teams jeweils 10h klassische Musik zur Verfügung gestellt, aus welcher die Feuerwerks-Künstler wählen dürfen. Doch 10h ist nicht viel. Denn nicht jede Musik eignet sich gut, um die mit einer Feuerwerksshow zu untermalen.
Der Data-Scientist Rüdian hat für uns berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision, also dass zwei der 6 Teams mindestens einen identischen Titel verwenden, bei 99,5% liegt. Dieser Wert ist sehr hoch, sodass es wohl bei jeder Pyronale mit dieser Vorgabe Titel gibt, die von mehreren Feuerwerks-Teams verwendet werden.
Die Berechnung ist übrigens gar nicht so schwierig. 10h Musik, das bedeutet, es gibt 600min Musik. Bei einer Titellänge von 3min sind das 200 Songs. Nun wählen die Feuerwerker für die Show der Pyronale aus diesen 200 Songs die Titel aus, mit denen sie 10min des Feuerwerks der Kür untermalen wollen. Dort wird jedoch nie der vollständige Titel verwendet, sondern immer nur ein Bruchteil. Sind es insgesamt 8 Titel je Kür, gibt sich eine Kollision in 99,5% der Fälle. Bei 7 Titeln sind es immerhin 98,2%. Sind es real noch weniger Songs, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe der 100 Prozent. Eine einfache Simulation, welche die Organisatoren der Pyronale hoffentlich auch im Voraus bedacht haben.
Insgesamt haben über 80.000 Besucher das Feuerwerksspektakel besucht. Das Abschlussfeuerwerk wurde wie in jedem Jahr von der Firma Flash-Art durchgeführt. Leider in diesem Jahr ohne Lichterbild. Und auch von der Möglichkeit, Feuerwerk direkt vom Glockenturm aus zu schießen, wurde kein Gebrauch gemacht. Dafür war die Synchronizität unglaublich perfekt. Manch Zuschauerstimme meinte, das 4min-Abschlussfeuerwerk war zwar kurz, hätte von der Präzision der eigentliche Gewinner sein müssen.
Während der Siegerehrung gab es einen witzigen Versprecher: Wir gratulieren dem Gewinner der Pyronale 2012. Das war natürlich ein Kracher, der ein herzliches Lachen erzeugte.
Für das kommende Jahr wurde bereits eine Besonderheit angekündigt. Normalerweise treten alle sechs Jahre die Gewinner der vorangegangenen Veranstaltungen unter dem Motto Best of Six gegeneinander an. Dieses Prinzip wurde 2012 das erste Mal eingeführt und 2018 ist es wieder soweit. Doch dieses Mal werden die Gewinner eingeladen, die von den Zuschauern gewählt wurden und nicht unbedingt von der Jury. Somit können die Teams durchaus von den tatsächlichen Gesamtsiegern abweichen.
Somit heißt es nun: Wieder ein Jahr warten, bis wir die neue Pyronale 2018 erleben können.
Wir sind Deutschlands größtes Feuerwerksportal. Sparen Sie bis zu 90%, indem Sie die Preise Ihre Produkte vor dem Kauf vergleichen.
Hunderte Artikel erhalten jährlich neue Label, die das Aussehen von Feuerwerksbatterien verändern, doch der Inhalt ist identisch mit den ursprünglichen Artikeln. Unser System zeigt Ihnen, wo Sie identische Artikel finden und wo Sie besonders sparen können.